Nach meinen Erfahrungen ist der HMS Twistlockkarabiner von Camp nicht
sicher! Die Verschlußhülse ist nicht ausreichend gegen eigenständiges
Verdrehen gesichert.
Ich habe den Karabiner letztens als Topropeumlenkung eingesetzt.
Als meine Kletterpartnerin über den Sicherungspunkt hinausgeklettert ist,
hat sich das Seil selbst ausgehängt! (Nach dem Sicherungspunkt war die
Tour zu Ende)
Nach diesem Schrecken benutze ich den Twistlockkarabiner jetzt nur noch,
um meine Schuhe zu transportieren.
> Die Verschlußhülse ist nicht ausreichend gegen eigenständiges > Verdrehen gesichert.
Nicht nur der "Schiebe"
Nachdem ich meinen Abseilachter beim Fixseilabseilen am Pumori verloren
hatte mußte ich per HMS abseilen. Einen DMS Twistlock habe ich benutzt
(das ist der, den man drehen muß um ihn aufzukriegen). Hängt man
ihn falsch herum ein, dreht der Seilverlauf den Verschluß auf und kann
den Schnapper aufklappen.
Dann gab es einen Ruck und ich hatte nur noch eine einfache Seilwindung
in dem Ding.
Oliver Huber wrote: > Nach meinen Erfahrungen ist der HMS Twistlockkarabiner von Camp nicht > sicher! Die Verschlusshuelse ist nicht ausreichend gegen eigenständiges > Verdrehen gesichert.
Ich kenne den Karabiner und seinen Verschlußmechnismus nicht im Detail.
Aus dem Grunde, daß die einfachen Twistlock zu unsicher sind, wird ja
vom AV einzig der (Kwik-?)Twistlock (schieben, dann erst drehen) von DMM
empfohlen.
Zwei der ollen Twistlocks, gegensinnig eingehängt sollten doch
ebenfalls ausreichnend sein.
zum Topropen eignen sich vorzüglich die gewundenen HMS von Stubai(?) mit Schraubverschluß. Wenn es bei Euch üblich ist den Toprope-Stand zu übersteigen könnt Ihr ja noch die letzte Zwischensicherung klinken. Zum Standplatzbau+Abseilen, egal wo, benutze ich nur Schrauber. Den Twistlock von Camp benutze ich in meiner Sitzschlinge und ab und zu zum sichern - hatte mit beiden noch nie Probleme. Der Kopf sollte halt nicht ausgeschaltetet werden(Seil verkehrt herum usw.), denn die Knoten zum Einbinden überprüfst Du ja bestimmt auch noch mal oder????
> Dann gab es einen Ruck und ich hatte nur noch eine einfache Seilwindung > in dem Ding. > > Rainer
Das kann mit einem Schraubkarabiner aber auch passieren, besonders dann,
wenn man anstatt eines HMS leichtsinnigerweise einen "normalen"
hernimmt.
Ich halte, obwohl ich sehr wenig Erfahrung mit Karabinern habe, auch
Schraubkarabiner nicht für besser. Beispielsweise habe ich einen
Schraubkarabiner (vorher schön zugeschraubt) nicht mehr aufbekommen,
weil er noch etwas belastet war. Glücklicherweise ist das nur beim
Ausprobieren an einem Baum passiert, also nicht mitten in einer
Felswand, und ich konnte mir eine Rohrzange bringen lassen...
Die meiner Ansicht nach beste Lösung wäre folgende:
Man verlegt den Feststellmechanismus (Bolzen mit Griffnase) in den
Schnapper, so daß die Griffnase im Schnapper versenkt ist. Ein Seil
könnte dann die Griffnase nicht mehr berühren und den Karabiner nicht
mehr öffnen. Der Schnapper würde evtl etwas breiter, und er wäre
vielleicht auch nicht ganz so einfach zu bedienen, aber ein Öffnen durch
Seilreibung wäre damit sehr unwahrscheinlich.
> Schraubkarabiner (vorher schön zugeschraubt) nicht mehr aufbekommen, > weil er noch etwas belastet war. Glücklicherweise ist das nur beim > Ausprobieren an einem Baum passiert, also nicht mitten in einer > Felswand, und ich konnte mir eine Rohrzange bringen lassen...
Nach meiner Erfahrung lassen sich im belasteten Zustand zu fest zugeschraubte HMS aber unter der gleichen Belastung wieder problemlos öffnen, z.B. indem man sich mit dem Ding in's Seil setzt und dann den Schraubverschluß wieder unter Belastung löst.
Stephan Grashey (Stephan.Grashey@kommsrv.rz.unibw-muenchen.de) wrote: : Harald Mueller wrote: : > > BTW - ich hab mal gelernt, daß man nie nur einen einzelnen Karabiner in : > > den Haken tut sondern immer ein Paar. Ist beweglicher : > > (Zwischensicherung!) und das Seil wird unter Last nicht gegen den Felsen : > > gedrückt.
Wobei hier nicht dazugesagt wurde, das eine Expressschlinge (oder etwas vergleichbares) unbedingt notwendig ist. Man sollte nie Karabinerketten bilden, sofern es sich nicht um Schraubkarabiner handelt. Wenn Karabiner in Karabiner gehängt wird, könnten sie sich sonst bei ungünstiger Zugrichtung gegenseitig öffnen. Dann noch lieber einen einzelnen Karabiner.
: > man kann auch ne Schlinge nehmen, das macht dann einen Karabiner : > weniger, der sich öffnen kann.
Geht natürlich auch. Aber wenn ich z.b. eine Ausgleichsverankerung baue, geht's halt viel einfacher wenn ich Karabiner in die Sicherung einhänge, als das Band selbst durchzuziehen.
: Genau - und damit sind wir wieder am Anfang der Diskussion: : Wenn nämlich nur noch ein Karabiner da ist, der sich öffenen kann : und dieser sich tatsächlich öffnet....
Dann hält wenigstens die zweite Sicherung, man sollte eigentlich nur selten an einem einzelnen Karabiner hängen.:-) Ich glaube man sollte da nicht in eine Paranoia verfallen. Soo leicht öffnet sich kein Schnappkarabiner, und für besonders wichtige/gefährdete Glieder der Kette verwendet man ohnehin Schraubkarabiner. Gefährlicher ist ohnehin meistens das, in das man den Karabiner am Felsen einhängt, als ein mögliches Öffnen des Schnappers.
: Und das Seil direkt durch die Schlinge (noch einer weniger der sich : öffnen kann....) ist noch gefärlicher: Die Schlinge ist rucki-zucki : durchgeschmolzen wenn das Seil durchläuft!
Das ist nicht mehr gefährlich, das ist Selbstmord. Außer natürlich bei statischer Belastung, wie z.b. beim Abseilen.