From - Wed Feb 19 11:43:09 1997 Newsgroups: de.rec.alpinismus Subject: Skitour fuer Schrubber From: Meyer Veronika(MEYER@ioc.unibe.ch) Reply-To: meyer@ubeclu.unibe.ch Organization: University of Bern, Switzerland NNTP-Posting-Host: sauron.unibe.ch Date: 18 Feb 97 06:33:48 GMT Lines: 45
Eine der größten Touren in der Innerschweiz ist der Groß Ruchen von Unterschächen aus, mehr als 2000 Höhenmeter. Mit dem Schnellzug von Basel nach Luzern und Arth Goldau (in Luzern ev. umsteigen). Regionalzug von Arth Goldau nach Altdorf, von dort Postauto nach Unterschächen. Übernachtung im Dorf (mehr als eine Möglichkeit) oder irgendwo taleinwärts, Richtung Ruchen, campieren. (Hinten im Tal gibt es eine Privathütte, wo man übernachten könnte, aber ich weiß nicht, wen man da fragen müßte.) Wir haben damals in einem Gasthof im Dorf übernachtet und sind etwa um 3 Uhr aufgestanden (Ende April).
Den Groß Ruchen besteigt man über die sog. Ruch Chaelen, maximal und auf eine kurze Stelle vielleicht 45 Grad steil. Oben kommt man theoretisch auf Gletscher, ist aber wirklich kein Problem. Man kann die Ski bis auf den Gipfel mitnehmen. Die Chaelen ist nord- und westseitig orientiert, also recht schattig. Wir hatten damals leider im unteren Teil Bruchharst. Es wäre eine maximal schöne Abfahrt. Die Tour kann man natürlich nur machen, wenn es die Lawinensituation zuläßt.
Ähnliches Kaliber hätte der Oberalpstock vom Maderanertal aus, diese Tour könnte eher etwas schwieriger sein; oben kann es sogar eine kleine Eiswand haben. Man steigt üblicherweise von Süden auf den Oberalpstock und fährt dann nach Norden ins Maderanertal ab. Der nordseitige Aufstieg wird wohl kaum gemacht, ist etwas für Masochisten. Taxi ins Maderanertal.
Einfacher und kürzer, aber auch gar nicht ohne, ist die Besteigung des Grassen von Engelberg aus (Eisenbahn ab Luzern). "Nur" etwa 1800 Höhenmeter, schön steil, nordseitig, oft schlechte Verhältnisse oder zu lawinengefährlich. Ich war am 25./26. Januar dort, da bestand die Hälfte des Anstiegs aus steinhartem, ruppigem "Schnee". 300 Hm unterhalb des Gipfels steht das wahnsinnig hübsche Grassenbiwak mit 18 Plätzen, Holz, Geschirr, elektr. Licht (Solaranlage); man muß nur das Essen mitnehmen, wenn man dort übernachten will.
Das sind drei Vorschläge aus der Innerschweiz. Das Erstaunliche an dieser Gegend ist, daß sie zwar keine Viertausender und nicht mal hohe Dreitausender aufweist, aber dennoch mit irrsinnigen Höhendifferenzen und Steilabfahrten aufwarten kann.
Viel Vergnügen!
Veronika